Möglicherweise haben Sie und Ihr Hund etwas gemeinsam, an das Sie bisher nicht gedacht haben: Frühlings- und Sommerallergien, die durch Gräser und andere Pollenquellen verursacht werden.

Engagierte Hundebesitzer kratzen sich oft am eigenen Kopf, wenn sie versuchen herauszufinden, warum ihre vierbeinigen Freunde nicht aufhören, sich zu kratzen und zu beißen, bis sie Wunden und stellenweise Haarausfall bekommen. Diese Selbstverletzung ist besonders schlimm für Besitzer, die ihre Hunde bereits auf Floh-, Zecken- und andere mögliche Parasitenbefälle untersucht und behandelt haben.

 Wenn die Untersuchungen und die verschriebenen Medikamente des Tierarztes den Hunden keine Linderung verschaffen, was sollen die Besitzer dann tun?

Ein guter Ausgangspunkt ist es, die Möglichkeit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder einer Umweltallergie in Betracht zu ziehen.

Die Symptome einer Grasallergie bei Hunden erkennen

"Der erste, wichtige Schritt ist, dass die Hundebesitzer verstehen, dass es keinen wirklichen Unterschied zwischen ihren Allergien und denen ihrer Hunde gibt", sagt Dr. König, Tierärztin aus Karlsruhe.

Die Verursacher der Allergien können beispielsweise Pollen von Gräsern und anderen Pflanzen sein, sagt König.

Einige Hunde sind ihr ganzes Leben lang allergisch gegen Gräser und Pollen, während andere Hunde mit zunehmender Reife Allergien entwickeln.

König sagt, dass auch der Mensch häufig Wochen und Jahre keine Symptome zeigt und dann plötzlich tränende Augen und andere Symptome einer Allergie aufweisen kann. Genauso kann es bei den Hunden der Fall sein.

Woran kann ich eine Allergie gegen Pollen und Gräser erkennen?

Menschen und Hunde reagieren ähnlich auf Allergene, aber der Ort unterscheidet sich oft. Menschen mit Gras- und Pflanzenallergien haben tränende Augen, eine laufende Nase und einen kratzenden Rachen, was dann häufig mit Heuschnupfen in Verbindung gebracht wird. Sie können dann auch Flecken von einer Dermatitis entwickeln - ein juckender Ausschlag auf der Haut. 

Die Allergiesymptome bei Hunden sind die gleichen, aber der Verlauf ist umgekehrt, erklärt König. Hunde, die gegen Gräser und Pflanzen allergisch sind, entwickeln in der Regel zuerst eine Dermatitis, d.h. juckende Flecken auf der Haut. Sie ist normalerweise auf ein oder zwei Flecken lokalisiert, kann sich aber auf den ganzen Körper des Hundes ausbreiten.

Hunde, die gegen Gras allergisch sind, können auch tränende Augen, Nasen und kratzende Kehlen haben, aber die Symptome sind weniger ausgeprägt als beim Menschen.

Manchmal bestehen Tierbesitzer, die kein Gras oder keine Flora in ihrem Garten haben, darauf, dass Pollen nicht die Ursache für das Leiden ihrer Hunde sein können.

Die Pollen können jedoch auch aus nahegelegenen Gebieten in ihren Garten oder die Wohnung geweht werden. Außerdem können die Hunde auch bei Spaziergängen mit den Pollen oder Gräsern in Berührung kommen.

 Symptome von Grasallergien können andere Symptome und Krankheitsbilder überdecken.

Es ist immer wichtig, neben der Untersuchung auf eine Pollen- oder Grasallergie, auf einen möglicherweise gleichzeitig bestehenden Parasitenbefall oder eine bestehende Nahrungsmittelallergien zu testen, sagte Viktor Kruse, Direktor der Tierklinik in Plauen.

 König stimmt dem zu. "Ich sehe es jeden Tag in meiner Praxis", sagte sie. "Die Leute sagen mir, dass sie sich sicher sind, dass ihre Hunde keine Flöhe haben, und ich finde sie dann häufig doch.“

Dasselbe gilt für Nahrungsmittelallergien. Selbst wenn sich die Ernährung Ihres Hundes nicht geändert hat, bedeutet das nicht, dass die Inhaltsstoffe des Futters gleichgeblieben sind oder dass die Empfindlichkeit Ihres Hundes gegenüber den Inhaltsstoffen stetig geblieben ist. 

Allergien, die geringfügig und unauffällig waren, können sich bei wiederholtem Kontakt mit dem auslösenden Allergen verschlimmern. Allergien gegen Nahrungsmittel, Pollen und andere Substanzen können bei Hunden ebenso wie bei Menschen auftreten.

Da es bei Umwelteinflüssen nahezu unmöglich ist, diese mit einem Ausschlussprinzip zu eliminieren, ist der einzige Weg einen Allergietest mit dem Hund durchzuführen.  

Was hilft meinem Hund bei einer Pollen- oder Gräserallergie?

Der erste Weg, eine milde saisonale Grasallergien bei Hunden zu behandeln, ist, ihre Exposition zu begrenzen, und beispielsweise nach dem Spaziergang die Füße des Hundes zu waschen und sorgfältig abzutrocknen. Auch regelmäßiges Baden hilft Ihrem Hund, Pollen aus dem restlichen Fell zu entfernen. Beides hilft jedoch nicht, Ihren Hund von der Allergie zu befreien.

Wenn eine Begrenzung der Exposition die Symptome eines Hundes nicht ausreichend lindert, ist eine aggressivere Behandlung erforderlich. Zu den Optionen gehören Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren, Antihistaminika, kurzzeitige Gaben von Kortikosteroiden, Immuntherapie und die Verwendung von immunsuppressiven Medikamenten oder von Medikamenten, die den Juckreiz lindern (z.B. Apoquel®).

Wichtig ist jedoch, dass der Hund vorher immer auf eine mögliche Allergie getestet wird. Die Gabe von Medikamenten bei einer Verdachtsdiagnose halten König und Kruse für nicht angebracht.

Mai 20, 2020

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